Steel4Bees

Das Bild zeigt erste Funktionsprototypen für eine Trachtwaage. Die Bauteile aus dem 3D Drucker werden dann durch Stahlbauteile ersetzt.

Steel4Bees – für Imker, nicht für Uhrmacher.

Steel4Bees – Evaluierung und Marktvorbereitung eines neuartigen Bienenstockwägesystems ist ein Innovationsprojekt von clabremo research. Steel4Bees schließt an das am 29.02.204 abgeschlossenen Projekt Biene40 an. Das Titelbild zeigt zeigt erste Funktionsprototypen für eine Trachtwaage. Die Bauteile aus dem 3D Drucker werden später durch Stahlbauteile ersetzt.

Stand: 20.09.2024

Kurzbeschreibung Steel4Bees

170.000 (Hobby-)Imker betreuen 1,2 Millionen Bienenvölker, die in Deutschland eine erhebliche  Bestäubungsleistung erbringen. Auf der Wunschliste der Imker steht eine Trachtwaage. Vernetzte Waagen sparen Fahrtkosten (zum Bienenstand) und verringern das Risiko von Völkerverlusten. Etablierte Waagen sind teuer (oder funktionieren nicht richtig oder sind instabil), zu viel „Maschinenbau“ und oft kompliziert. Aus imkerlicher Sicht gibt es keinen Grund für die hohe Genauigkeit, die für Waagen propagiert wird. Mit einer preiswerten, einfach zu handhabenden „Volkswaage“ könnten
a) Völkerverluste verringert und mehr Imker gewonnen werden und
b) die Bestäubungsleistung in Deutschland erhöht werden.
Die Idee ist, ein

  • drastisch vereinfachtes,
  • robustes,
  • vernetztes und
  • preiswertes

Wiegegerät zu entwickeln, mit  Imkern zu testen und die Akzeptanz zu ermitteln. Außerdem soll geprüft werden, ob ein Mietmodell am Markt funktionieren kann.

In Abgrenzung zu den guten und präzisen Trachtwaagen am Markt nennen wir den vereinfachten Ansatz „Trachtschätzer“.

Der Trachtwaagenmarkt heute

Im Rahmen des Projektes Biene40 haben wir den Anbieter-Markt analysiert. Insgesamt werden 15 Anbieter von Trachtwaagen beobachtet, 11 davon sind in Deutschland erhältlich. Drei Trachtwagen haben wir bereits untersucht: beehivemonitoring.com, BeeConn und Beelogger.

Beelogger ist eine Community-Initiative und wird durch ein kleines Entwicklerteam stetig weiterentwickelt. Wie gut die Waage ist, hängt ein wenig davon ab, wie sorgfältig jemand arbeitet, der sie selber baut. Im Imkerverein Viersen Stadt werden mehr als 20 solcher Waagen eingesetzt. Die Waagen bewähren sich sehr gut. Mittlerweile sind insgesamt mehr als 1600 Installationen in Betrieb. Wenn Sie Maker sind, bauen Sie sich selber eine Beelogger Waage.

BeeCon ist eine Waage aus Slowenien, dort ist sie sehr verbreitet. Die Waage baut nicht hoch auf und ist daher für Spezialanwendunge interessant. Auch BeeConn hat sich im Praxistest bewährt. Wenn Sie eine schöne gelbe und flachen Waage wollen, kaufen Sie ´BeeConn.

Marktführer in Deutschland ist die Fa. Wolf-Waagen. Die meisten Waagen im Trachtnet sind von Wolf. Wolf-Waagen setzen auf Qualität und nicht auf Preisführerschaft. Wenn Sie den Mercedes unter den Trachtwaagen haben wollen, kaufen Sie Wolf.

Erst kürzlich hinzugekommen ist Easyhive,  eine deutsches Startup. Erste Gespräche über mögliche Kooperationen mit dem netten Gründerteam wurden geführt. Wenn Sie nette junge Leute kennen lernen und eine hübsche Waage wollen, kaufen Sie Easyhive.

Innovationsbedarf

Nun etwas detaillierter: Die in Deutschland derzeit 170.000 Imkernden, die etwa 1,2 Mio Bienenvölker pflegen. sind in ihrer Anzahl noch vom historischen Höchststand entfernt, es herrscht ein ständiger Mangel an Bestäubungsleistung. Eine Wägeeinrichtung für Bienenstöcke ist ein gutes Hilfsmittel und steht bei vielen Imkernden auf der Wunschliste. Derzeit werden Wiegeeinrichtungen für Bienestöcke als zu teuer angesehen (Quelle: Gespräche mit Imkern auf der eurobee und auf dem Apisticus-Tag) oder sind trotz Bewerbung in Magazinen in Deutschland nicht erwerbbar. Es gibt Waagen, die funktionieren nicht richtig. Die gängigen Bauweisen der Waagen sind manchen Imkernden auch „zuviel Maschinenbau“. Was fehlt, sind
a) einfache, praktikable, robuste, preiswerte Wiegeeinrichtungen (Quelle: Recherchen und Imkerworkshops im Rahmen des am 29.02.2024 endenden Projektes Biene40),
b) einfache und verständliche internetgestütze Anzeige- und Auswertungsfunktionen (Dashboard)
c) preislich niederschwellige Einstiegs- und Testmöglichkeiten.
Punkt b) steht mit Abschluss des Projektes Biene40 ab Mai 2024 zur Verfügung.
Ein technischer Demonstrator einer einfachen, praktikable, robuste, preiswerte Wiegeeinrichtungen steht bereits zur Verfügung, eine Abbildung folgt nach Erteilung eines Schutzrechtes. Wenn der Markt eine Konstruktion wie die vorgeschlagene annimmt, würde dies zu
I) mehr Sicherheit beim Imkern insbesondere bei Imkereineulingen,
II) gesünderen Bienenvölkern und weniger Völkerverlusten und mittelbar zu einer
III) höheren Bestäubungsleistung in Deutschland führen.
Die Innovation bezieht sich weniger auf die technischen Neuheit und die technischen Features (bis auf ein Konstruktionsmerkmal setzt die Wiegeeinrichtung auf bewährte, auch in anderen Waagen eingesetzte Komponenten) , sondern auf die
1.) Einfachheit durch eine besonderes Konstruktionsprinzip, der
2.) Robustheit* und der
3.) Berücksichtigung von Einschränkungen bei den Imkernden: Bewegungseinschränkungen, nachlassende Kraft und Sehstärke (alternde Bevölkerung) und geringes Zeitbudget (Vereinbarkeit von Imkerei als Hobby, Familie und Beruf).
Früher war Imkern ein ein „arme-Leute-Hobby“. Das ist heute nur noch eingeschränkt so. Jedoch sind Imkernde oft lebensälter (Rentner) und preissensitiv. Hier soll ein Mietmodell evaluiert werden, um jedem den preisgünstigen Einstieg ohne (gefühlte) Austrittskosten zu ermöglichen.

(*) Robustheit wird mit Hilfe eines Standard VW-Bus (Zwei Tonnen) getestet. Es wird schlicht über die Waage gefahren.